Tiroler VP und Grüne bringen Antrag für Reparaturbonus ein

Mattle/Mair: „Wer repariert, spart Geld und Ressourcen“

Egal ob Waschmaschinen, Staubsauger, Gefrierschränke oder Laptops - die Nutzungsdauer von Elektrogeräten hat sich in den letzten Jahren stetig reduziert. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Geldtasche ist diese Entwicklung problematisch. Um diesem Trend entgegenzuwirken und damit die Menge an Müll und Elektroschrott zu senken, bringen Tiroler Volkspartei und Tiroler Grünen im kommenden Landtag einen Antrag zur Einführung eines Reparaturbonus für Elektrogeräte ein.

Landtagsvizepräsident Anton Mattle setzt sich schon seit längerem mit diesem Thema auseinander. „War es früher selbstverständlich, bei einem Schaden eines Elektrogerätes zu prüfen, ob eine Reparatur möglich ist, wird das heute vielfach gar nicht mehr in Betracht gezogen. Oftmals landen Geräte bereits wegen Kleinigkeiten wie Wackelkontakten im Müll statt in der Werkstatt. Das frisst nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern auch viel Geld“, sagt VP-Abgeordneter Mattle. Mit der Einführung eines Reparaturbonus möchten die Koalitionsparteien das Bewusstsein stärken, dass die Reparatur von Elektrogeräten vielfach mit relativ geringem Aufwand möglich ist. Mattle: „Das große Interesse an Projekten wie den Reparaturcafes zeigt, dass solche Angebote gut angenommen werden. Der Reparaturbonus soll ein weiterer Schritt weg von der Wegwerfmentalität und hin zu mehr Nachhaltigkeit sein.“ 

Ein Reparaturbonus auf Landesebene war ein langgehegter Wunsch der Grünen. Erfreut zeigt sich der Grüne Klubobmann Gebi Mair auf die Einigung im Zuge der Bekämpfung der Corona-Krise. „Die Corona-Krise bringt die einmalige Chance mit sich, dass wir wirtschaftliche Fehlentwicklungen korrigieren und zeitgleich für die Tiroler*innen und für die Umwelt Verbesserungen erzielen“, sagt Mair.

Kurzfristig könne ein Reparaturbonus dazu beitragen, dass regionale Wirtschaftskreisläufe angekurbelt werden, viel Müll vermeidet wird und die Menschen in diesen finanziell schwierigen Zeiten sich eine Reparatur leisten können. Langfristig sieht Mair einen ersten Schritt raus aus der Wegwerfproduktion hin zu langlebigen Qualitätsprodukten. „Qualität muss wieder jenen gesellschaftlichen Wert bekommen, den es früher einmal hatte. Es muss sich wieder gut anfühlen und rentieren ein Produkt zur Reparatur um die Ecke zu bringen statt ein Billigprodukt nach dem anderen zu kaufen.“